Franz Thaler, Jahrgang 1925, aus Reinswald, geriet als
junger Mann unfreiwillig zwischen die Fronten des
faschistischen Italien und des nationalsozialistischen
Deutschlands. Sein Schicksal ist eng verknüpft mit der
Geschichte Südtirols während des Zweiten Weltkrieges. Franz
Thaler stammt aus einer bäuerlichen Dableiberfamilie. Als
er, 19jährig, nach der deutschen Okkupation Italiens 1943
für Deutschland in den Krieg sollte, floh er in die Berge
und versteckte sich dort monatelang, auf das Ende des
Krieges hoffend. Weil er dem Einberufungsbefehl nicht Folge
geleistet hatte, drohte man seiner Familie mit Sippenhaft.
Daraufhin stellte er sich der Polizei, die ihn einem
SS-Kriegsgericht übergab. Nur weil Franz Thaler zum
Zeitpunkt der Verhaftung noch minderjährig war, wurde er
nicht zum Tod verurteilt, sondern "begnadigt" zu zehn Jahren
KZ Dachau. Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges
schrieb Franz Thaler seine Erinnerungen auf und
veröffentlichte sie 1988 unter dem Titel "Unvergessen".
Niemand hätte erwartet, daß ein "einfacher Mensch" wie Franz
Thaler ein Buch schreiben würde. Er trug damit wesentlich
dazu bei, ein gerne verschwiegenes Kapitel der Südtiroler
Geschichte in die öffentliche Diskussion einzubringen.
Seitdem gilt er als Symbolfigur für den (spärlichen)
antinazistischen Widerstand in Südtirol.
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Ge 7
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Farbe - Ton
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deutsch